8. März 2022
Krieg in der Ukraine
Auf was müssen wir uns mit Blick auf Dividenden Aktien einstellen?
Das Undenkbare ist eingetreten. Die russische Armee ist in die Ukraine einmarschiert und verursacht seit mittlerweile 12 Tagen unermessliches Leid. Leider gibt es derzeit keinerlei Anzeichen, dass dieser Wahnsinn bald beendet werden könnte.
Der Westen kann militärisch nicht direkt eingreifen, weil der völlig unberechenbare Putin auf einem Berg Atomwaffen sitzt und diese wohl auch einsetzen würde.
Noch nie in der Geschichte wurden innerhalb dermassen kurzer Zeit, dermassen einschneidende Sanktionen gegen ein Land ausgesprochen. Russland ist bereits jetzt isoliert und steht vor dem wirtschaftlichen Kollaps. Wenn nicht ein Wunder geschieht und Putin einlenkt, schon bald abgesetzt wird oder stirbt, hat er es geschafft, 20 Jahre wirtschaftlichen Aufbaus innerhalb kürzester Zeit zu zerstören.
Die Sanktionen sind richtig und angemessen, weitere werden hoffentlich noch folgen. Aber auch wir im Westen werden dafür einen Preis zahlen müssen.
Nicht wenige Banken werden ihre Russen-Kredite abschreiben müssen, die ganzen Überflugbeschränkungen werden die Flugindustrie treffen, an der Luxusgüter-Industrie werden die fehlenden Russen nicht spurlos vorübergehen, Russland wird als Abnehmer von Industriegütern praktisch wegfallen, wie es mit westlichen Produktionsstätten in Russland weitergeht ist völlig offen, auch hier drohen hohe Abschreiber. Diese Aufzählung ist längst nicht abschliessend, die Auswirkungen wird man in sehr vielen Branchen spüren.
Schon jetzt sind die Energie- und Rohstoffpreise deutlich gestiegen und führen zu höheren Kosten, was wiederum auf die Gewinne drückt. Zudem treffen sie auf eine bereits spürbar erhöhte Inflation und werden diese noch weiter anfachen. Der einfache Bürger wird weniger Geld in der Tasche haben und entsprechend weniger konsumieren. Wie werden die Notenbanken reagieren?
Hinzu kommt, dass die Corona-Epidemie noch immer nicht ganz ausgestanden ist, sowohl wirtschaftlich wie auch gesundheitlich. Einige Branchen, namentlich im Tourismus-Bereich, leiden bis heute unter staatlichen Massnahmen und einer gewissen Zurückhaltung der Konsumenten. Ein ernsthaftes Wieder-Aufflammen ist jederzeit möglich, was dann erneut zu verordneten Einschränkungen führen würde.
Während wir Aktienanleger jahrelang von einer auf allen Zylindern laufenden Weltwirtschaft und von perfekten monetären Bedingungen profitieren konnten, fällt nun ein positiver Faktor nach dem anderen weg.
Welche Unternehmen davon betroffen sein werden und in welchem Umfang, kann man heute nicht abschätzen. Das hängt auch davon ab, wie lange der Konflikt noch dauert. Doch selbst wenn dieser bald gelöst werden sollte, sieht die absehbare wirtschaftliche Zukunft alles andere als rosig aus.
Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass wir in eine sehr unruhige, volatile Phase mit entsprechend schwankenden Unternehmens-Erträgen eintreten. Entsprechend werden sich auch die Aktienkurse entwickeln. Gleichzeitig steigt das allgemeine Risiko für Dividenden-Senkungen. Darauf sollten Sie sich einstellen.
Volatile Zeiten bieten aber immer auch grosse Chancen. Anleger, die Cash besitzen und schon lange auf eine Einstiegsgelegenheit warten, sollten nun besonders wachsam sein.
Es gibt bereits jetzt einige Qualitätsaktien, die moderat bewertet sind. Doch Ausverkaufspreise sind dies noch nicht. Dazu müsste der Aktienmarkt in eine lange Phase eintreten, in der man per Saldo nichts verdient und schlussendlich auch die letzten Optimisten kapitulieren. Davon sind wir heute noch sehr weit entfernt. Wie ein solches Umfeld ungefähr aussieht, habe ich in diesem Artikel skizziert.
Viele Anleger, die mehr oder weniger voll investiert sind, machen sich nun grosse Sorgen. Wer jedoch ein korrekt diversifiziertes Depot besitzt, mit qualitativ guten Unternehmen und die Aktien nicht massiv überzahlt hat, wird langfristig eine mindestens zufriedenstellende Gesamtrendite erzielen. Wenn Sie ein solches Depot besitzen und sich überlegen, trotzdem zu verkaufen, würden Sie einen der grössten Fehler der Aktienanlage begehen.
Kurz- und mittelfristig hingegen, muss man sich auf heftige Schwankungen einstellen. Doch das gehört einfach dazu, solche Phasen gab es in der Vergangenheit und wird es auch in Zukunft geben. Am besten schauen Sie die Aktienpreise so wenig wie möglich an, bessere Zeiten werden kommen.
Aufgrund der mittlerweile doch deutlich tieferen Kursen, habe ich eine aktuelle Version unseres Qualitätsaktien Reports verfasst. Darin erkennen Sie, wo sich bereits sehr gute Chancen eröffnet haben.
»Hier können Sie den Report runterladen
Ich wünsche Ihnen in dieser schwierigen Zeit viel Kraft. Bleiben Sie optimistisch, wir werden auch diese Krise überstehen!
Ihr Christian Pickel