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6. Juli 2020
Corona-Krise - Ist sie schon vorbei? Wie sollte man sich jetzt positionieren?

Die letzte Version der Coronakrise Kaufliste habe ich am 7. Mai veröffentlicht. Seit damals haben fast alle grossen Indizes im zweistelligen Prozentbereich zugelegt. Das heisst, besonders Qualitäts-Aktien sind nicht billiger, sondern im Gegenteil tendenziell teurer geworden. Wie kann das angesichts der aktuellen Lage sein?

Der Grund liegt nicht in der wirtschaftlichen Erholung. Natürlich sind viele Volkswirtschaften nach dem Zurückfahren des fast vollständigen Lock-Downs wieder gewachsen, aber von einem sehr  tiefen Niveau aus.

Zudem weiss niemand, wie nachhaltig und wie kräftig diese Erholung ausfallen wird. Die wirtschaftlichen Schäden sind immens, viele Unternehmen sind massiv angeschlagen, manche  überleben nur dank Staatshilfe, andere werden untergehen, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Und das Virus selbst ist auch noch nicht besiegt. Normalerweise würden sich die Anleger in so einem Umfeld zurückhalten. Aber was ist in diesen Zeiten noch normal?

Ursache sind die Notenbanken-Massnahmen. Die massiv erhöhten Geldmengen sowie das Versprechen, die Zinsen noch für eine lange Zeit bei oder unter null zu halten. Ein Teil des künstlich geschaffenen Geldes ist in die Aktienmärkte geflossen. In den USA beispielsweise haben viele Privatanleger ihren Regierungscheck gleich in Aktien umgetauscht.

TINA regiert. Dieses Akronym bedeutet: There Is No Alternative; es gibt keine Alternative (zu Aktien).  Es gibt noch ein anderes Akronym, das ebenfalls eine Rolle bei der aktuellen Aktienmarktentwicklung spielt. FOMO: Fear Of Missing Out; die Angst, etwas zu verpassen.

Je länger die Erholung dauert, desto mehr Anleger investieren genau deshalb. Fundamentaldaten, Bewertungen? Kaum jemand kennt sie, weshalb auch, die Notenbank sorgen doch für steigende Kurse!

Noch sind institutionelle Anleger zurückhaltend, doch wenn sich auch bei ihnen diese Überzeugung durchsetzt, dann werden wir die Mutter aller Blasen erleben.

Möglich wurde diese Entwicklung weil  die Politik die Notenbanken übernommen hat.

Zur Erinnerung, warum gibt es eigentlich Notenbanken? Die erste seiner Art war die schwedische Reichsbank, sie wurde 1668 gegründet, gefolgt von der Bank of England 1694.

Damals existierten zahlreiche Währungen, quasi jeder Lokalfürst gab Münzen heraus. Da die Politiker schon damals mehr ausgegeben als eingenommen haben, hat man einfach den Gold- und Silbergehalt der Münzen laufend reduziert und auf diese Art das Geld vermehrt. Die Folge davon war oft hohe Inflation mit den bekannten negativen Auswirkungen für das Volk. Entsprechend tief war das Vertrauen in die Währungen.

Einige kluge Menschen realisierten, dass das Vertrauen in die Währung von herausragender Bedeutung für die Stabilität eines Staates war. Und das konnte man nur herstellen, wenn eine von der Politik unabhängige Institution glaubwürdig garantiert, dass die Geldmenge nicht verwässert wird. So wurden  die Notenbanken geschaffen.

Es gab in der Geschichte viele Versuche der Politik, Einfluss zu nehmen. Sie gingen nie gut aus, gerade in Deutschland weiss man das nur zu genau.

Die wichtigsten Notenbanken der freien Welt, die Fed, die europäische Zentralbank, sowie die Bank of Japan haben ihre Unabhängigkeit faktisch verloren. Natürlich wird das Gegenteil beteuert, aber das ändert nichts an der Tatsache.

 

Was bedeutet das nun für uns Aktienanleger?

Diese Notenbanken-Politik ist nicht nachhaltig, wir werden dafür eines Tages einen sehr hohen Preis zahlen müssen.

Aber: Das kann noch viele Jahre so weitergehen. Fehlentwicklungen dauern meistens wesentlich länger als man glaubt.

Deshalb wäre es unklug, keine Aktien zu halten und auf den grossen Crash zu warten. Sie sollten sich so positionieren, dass Sie in jedem Fall profitieren. Das heisst, einen Teil Aktien, einen Teil Cash und auch einen Teil Gold.

Wie diese Aufteilung genau aussieht, hängt von Ihrer persönlichen Risikofähigkeit und Risikobereitschaft ab.

 

In welche Aktien sollte man investieren?

Damit ein Aktieninvestment erfolgreich wird, müssen zwei Grundvoraussetzungen erfüllt sein.

1. Das Unternehmen muss langfristig wachsen.

2. Die Aktien dürfen beim Kauf nicht massiv überbewertet sein.

Das heisst, wenn es Ihnen gelingt, ein Depot zusammenzustellen, das ausschliesslich aus Aktien besteht, die diese Kriterien erfüllen, werden Sie langfristig mindestens kein Desaster erleben.

In diesem Sinne habe ich heute die neuste Version der Coronakrise Kaufliste veröffentlicht. Sie hilft Ihnen, starke Unternehmen mit Wachstumspotential und ihre Bewertungen schnell zu erkennen.

»Unter diesem Link können Sie sie runterladen.

 

Ich wünsche Ihnen auch weiterhin viel Erfolg beim Investieren

Christian Pickel
Herausgeber